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Ablauf und Organisation einer Demonstration

Hier findest du:

Ablauf

Der Großteil aller angemeldeten Laufdemos, folgen einem Sammeln, Anfangskundgebung, laufen, (Zwischenkundgebung, muss es nicht geben is so 50/50), laufen, Abschlusskundgebung Schema. Dabei können Kundgebungen durch Musik am Anfang/Ende ersetzt werden. Spontandemonstrationen haben meistens keine Kundgebung und das Sammeln ist auf manchmal Menschen sehen, die wenn es losgeht alle plötzlich da sind, beschränkt. Nach einiger Zeit wird der Demozug wahrscheinlich durch Bullen gestoppt, die eine Anmeldung wollen. Am Ende verschwinden alle so schnell, wie möglich, um nicht in ner polizeilichen Maßnahme festzustecken. Kundgebungen bestehen eigenlich nur aus Stehen/Sitzen, Flyern und Redebeiträgen zuhören.

Verhalten auf Demonstrationen

Demos sind allgemein sehr dynamisch. Es gibt nicht den einzigen richtigen Weg. Wichtig ist erstmal deine eigene Sicherheit/die deiner Bezugsgruppe. Wenn du/ihr euch nicht wohl fühlt, entfernt euch. Je nachdem müsst ihr die Demo nicht komplett verlassen, ihr könnt (je nach größe der Demo) einfach weiter nach hinten. Sollte das nicht gegeben sein, ist es das einzig Vernünftige zu gehen! Wenn es euch aus egal welchem Grund nicht gut geht, versucht das ganze so schnell wie möglich zu verlassen! Seid dabei solidarisch. Wenn Menschen gehen wollen, gebt ihnen die Möglichkeit! Wenn ihr geht, sagt immer eurer Bezugi bescheid und verlasst die Demo, wenn möglich, nicht alleine. Mindestens euer Tandem sollte mit euch gehen.

Wenn ihr euch gut fühlt, wo ihr seid, bleibt achtsam. Demos sind sehr dynamisch. Es könnte immer zu Konfrontationen kommen, versuche diese zu erkennen, bevor sie auftreten, damit du dich darauf vorbereiten kannst. Die Fähigkeit dafür kommt mit Erfahrung. Trotzdem wirst du nicht immer alles erkennen können. Sei darauf vorbereitet und gehe Situationen vorher mit deiner Bezugi durch.

Handel solidarisch. Wenn ein Mensch aus deiner Bezugi gehen will, gehe mit, außer ihr sprecht das anders ab. Wenn Menschen barrikaden bauen, kümmer dich um deine Sachen oder hilf. Der Raum für Kritik ist die Nachbesprechung und nicht wärend es eh sehr hektisch ist (bestimmte sondersituationen gibt es natürlich, zb wenn eine letzte Reihe dafür vorgesehen ist).

Mit der Zeit wirst du erkennen, was für dich und deine Bezugi angenehm ist, was ihr machen könnt, was nicht. Versuch dich so zu verhalten, dass es möglich angenehm für alle ist.

Vorbereitung bei radikaleren Demos

Hier organisiert nicht nur der\*die Versammlungsleiter\*in, sondern es gibt verschiedenste Elemente innerhalb des Demozuges

Zu der anmeldenden Person sollte auch mindestens eine zweite Person, welche Bullenkontakt/PolizeiKontakt(PolKo) macht, gesucht werden. Über diese Rolle erfährt mensch viel darüber, wie die Kommunikation mit Bullen funktioniert und wie Cops sich verhalten. PolKos sollten vorher über alles, was für den Ablauf der Demo geplant ist, die Route und geplante Kundgebungen Informiert werden. Ihnen sollte außerdem am Anfang gezeigt werden, welcher Bulle Ansprechperson der Cops ist. Die sind aber meistens gut als „Polizei Kommunikator“ erkennbar. PolKo darf nichts von eventuellen Verletzungen der Auflagen oder des Versammlungsgesetzes wissen. Der Bullenkontakt gibt die Wünsche oder Bedenken der Demo an die anmeldende Person, beziehungsweise an die Bullen weiter (das Bezieht sich speziell auf Sanis oder einen spontanen Routenwechsel). Darüber hinaus ist es die Aufgabe des Bullenkontakts die Cops vor Ort einzuschätzen und deren Verhalten zu deuten.

Tips: Sollten Cops nervös werden, Helme aufsetzen oder etwas in die Richtung tun, sollte versucht werden ein Gespräch mit Bullen aufzubauen, um zu erfahren, was deren Plan ist. Dies kann auch durch einfach in deren Nähe laufen und zuhören erreicht werden. Beides ist aber keine Garantie die Informationen zu bekommen, sollte der PolKo diese aber haben, sollte den Vertrauenspersonen bescheid geben. Auch kann versucht werden einzelne Cops zu beruhigen, indem mensch mit ihnen spricht. Dabei sind unverfängliche Fragen wichtig. Es geht darum, den Menschen hinter dem Visier zu erreichen und von einen bisherigen Gedanken abzubringen. „Von wo hast du die Taschenlampe? Ich suche auch nach einer“ „können sie mir kurz sagen wie viel Uhr wir haben?“ wären sehr einfache Fragen. PolKo muss aber hierbei sehr aufpassen, in dem Gespräch nichts über sich selbst, Andere oder Strukturen zu erzählen. (PolKos sind vor allem bei kleineren Demos mit gewaltbereiten Bullen sehr angenehm). Auch sollten sie sich Vertrauenspersonen an der Demospitze (gut ist direkt erste Reihe) suchen, welche sich um Kontakt mit den restlichen Teilnehmer\*innen kümmern, also Infos von der Demo bekommen und an PolKo weitergeben und umgekehrt. Die erste Reihe kann sich spontan bilden, kann aber auch schon feststehen. Diese sollte sich bemerkbar machen, falls sie etwas weitergeben will und immer für neue Infos verfügbar sein.

Bei manchen Demos gibt es vorher Reihentreffen, wo sich die vorderen Reihen besprechen und auch für bestimmte Situationen vorbereiten. Organisierte vordere Reihen sind sehr nützlich, da verschiedene Aufgaben auf verschiedene Personen aufgeteilt werden, weswegen die Kommunikation und die Reaktionsfähigkeit auf verschiedenste Situationen sehr viel besser ist. Damit dies erhalten bleibt, geht in die ersten Reihen. Das kann in manchen Situationen sehr hinderlich sein.

Die wahrscheinlich wichtigste Planung ist die in der Bezugsgruppen. Es ist sehr wichtig, dass ihr euch gegenseitig kennt, die Schwächen, die Stärken und die Grenzen. Übt das Planen von Aktionen/Demos in ungefährlichen Situationen. Geht zusammen zu FFF und bereitet euch vorher vor, als wäre es eine sehr riskante Aktion. Das ganze kann auch gut als Spiel umgeformt werden. Verabredet euch mit einer anderen Bezugi, checkt gegenseitig, ob ihr euer ganzes Material dabei habt. Macht einen Wettbewerb draus, welche Bezugi sich schneller umziehen kann. Welche schneller an Regenschirme kommt. All das wird euch sehr nützlich sein, solltet ihr euch mal schnell Umziehen müssen oder ähnliches. Wenn ihr die Möglichkeit habt, fragt ältere Genoss\*innen, ob sie euch bei so einer Besprechung begleiten würden. So bekommt ihr nochmal extra Infos und tips. Wenn ihr euch zusammensetzt, um für die nächste Demo zu Planen, dann schaut, dass ihr euch ne relativ allgemeingültige Checkliste aufbaut. So ist es einfacher an alles zu Denken. Ergänzt diese nach Bedarf und entfernt Einträge, die sich als unnötig herausgestellt haben. Etwas ähnlich für sich selbst aufzuschreiben ist auch vernünftig, um beim packen für die Demo nichts zu vergessen.

Bezugsgruppen checklist:
  • Karte (Demoroute, Bahn- und Bushaltestellen)
  • EA/Rechtshilfe-Telefonnummer?
  • ListenpunktTreffpunkt, falls wer verloren geht
  • Möglichkeiten, um Dinge zu lagern,die ihr nicht bei euch tragen möchtet?
  • Besprechen: Wann gehen wir von der Demo?
  • Besprechen: Momentane körperliche Einschränkungen?
  • Besprechen: Momentane mentale Einschränkungen?
  • Besprechen: Wie wollen wir auf der Demo auftreten? (Bürgi/Radikal)
  • Wenn Zeit, vor allem bei Gegenprotesten: Ort vorher schonmal anschauen, nach Kameras, Schleichwegen und eventuell Material für Barrikaden schauen.

Eine Demo organisieren

Hier haben wir einen Erfahrungsbericht zusammengeführt. Das ist keine Anleitung zum Demo-Organisieren.

Die Organisation einer Demo sollte schon mindestens einen Monat vorher anfangen. Dies ist nicht immer gegeben, sorgt aber für einen angenehmen Puffer, falls etwas nicht genau nach Zeitplan läuft. In dem Abschnitt wird erst auf die Organisation hinter einer Demo und dann auf die Planung, die vor dem Teilnehmen an einer Demo stattfinden sollte, eingegangen.

Generelle Orga (Image, Zeit, Route, etc) Die zentrale Frage, welche sich hier gestellt werden sollte, ist: „was möchten wir mit dieser Demo aussagen und wie gestalten wir die Demo dementsprechend?“. Wenn die Demonstration ansprechend für die Menschen um die Demo sein soll, ist ein Bloc aus Transpis und Vermummten nicht die beste Idee. Soll die Demo Wut ausdrücken, ist das wieder anders. Seid euch klar in eurer Message. Im Rahmen der Außenwirkungsdiskussion sollten auch Themen, wie ob Flyer, Lautsprecherwagen, Megafon(e), Anfangs und Endkundgebung, etc eine gute Idee sind, besprochen werden und die Verantwortung für Aufgaben verteilt werden. Sobald das Image der Demo besprochen ist, sollte ein ungefährer Zeitraum für den Termin festgelegt werden, um einen Zeitplan zu bestimmen. Hier sollte auch wieder geschaut werden, wer mit der Demo erreicht werden soll. Wenn es darum sich gegen Nazis zu stellen, ist ein Aufmarsch von denen eine Idee (Mainz 16.07.), wenn es darum geht, Arbeiter\*innen zu erreichen ist ein Wochenende vernünftig, da sie da eher auf der Straße sind und etwas von der Demo mitbekommen. Nachdem dieser Zeitraum relativ fest ist, werden andere Gruppen informiert, damit der Demotermin nicht mit anderen Veranstaltungen kollidieren. Besprecht euch, ihr findet eine Lösung. Damit die so einfach wie Möglich ist, ist es praktisch einen ungefähren Termin relativ früh im Planungsprozess festzulegen. Dabei können auch direkt Redebeiträge für Kundgebungen auf der Demo angefragt werden. Da sollten auch, falls benötigt, ein ErmittlungsAusschuss (EA) und Demosanitäter angefragt oder gebildet werden. Sollte eine dieser Instanzen zu diesem Zeitraum nicht können und sie könnte benötigt werden, sollte die Demo im besten Fall verschoben werden! Spätestens zu dann geht es darum, eine Route zu finden (falls gelaufen werden soll). Diese sollte, je nach Inhalt, an Menschenansammlungen vorbeiführen (Einkaufsstraßen, Tourispots und ähnliches sind sehr geeignet hierfür), damit Menschen auch mitbekommen, dass demonstriert wird. Sollte es eine Demo zu/gegen ein bestimmen Treffen/Kongress sein, ist der Ort des Treffens ein guter Punkt für eine Zwischenkundgebung. Allgemein ist es oft praktisch, wenn geflyert wird, um etwas mehr Inhalt zu transportieren und Umstehenden die Möglichkeit zu geben, sich zuhause nochmal an die Demo zu erinnern und sich über die Inhalte zu Informieren. Häuserschluchten und Brücken sind praktisch um dort Parolen zu rufen, da die Akustik an diesen Orten gut ist. Dies spornt Teilnehmer\*innen an und hebt die Moral auf der Demo, vor allem nach einer längeren gelaufenen Stecke oder um die Energie nach einer Zwischenkundgebung schnell wiederherzustellen. Um Menschen auf die Demo zu mobilisieren, sollte ein Aufruf geschrieben werden. In diesem sollten der Grund der Demo, wann und wo auf jeden Fall geklärt sein. Generelle Infos über die Demo können auch transportiert werden („offen“, „wütend“, „kämpferisch“, „bunt“). Dazu sollten auch sharepics für Instagram, Twitter und so weiter erstellt werden. Je nachdem ob Flyer gewollt sind, ist spätestens hier der Zeitpunkt mit dem Text anzufangen. Ein Flyertext kann auch als eine längere Version des Aufrufs oder der einfach der Aufruf selbst sein, wenn der lang und informativ genug ist. Für große Demos wie den Ersten Mai können auch Sticker und Plakate designed werden. Dies alles muss dann gedruckt werden. Wenn das alles ready ist und im Zeitplan bleibt, kann Angemeldet werden. Anmelden sollten nur Personen mit Erfahrung, da sie das bindeglied zwischen den Bullen und Aktivisti sind. Sie sollten sich mit den Taktiken der Bullen auskennen, mit der Rechtslage vertraut sein und gut verhandeln können. Veranstalter\*innen müssen ihren Namen, Anschrift und Telefornnummer gegenüber den Cops angeben. Außerdem muss der Zeitpunkt des Demobeginns, die Strecke, das Thema und ne geschätzte Anzahl an Teilnehmer\*innen angegeben werden (Was die genau wollen, ist je nach Region unterschiedlich. Um die genauen Infos zu finden „Versammlung anmelden \[stadtname\]“ online suchen). Es kann passieren, dass Bullen bei der anmeldenden Person klingeln, um den Wohnort zu überprüfen, davor wird aber MEISTENS angerufen und über den Besuch informiert. Die Anmeldung ist wärend der Demo Versammlungsleiter\*in und soll (mithilfe von Ordner\*innen) für Ordnung während der Versammlung sorgen. Vor der Demo werden bestimmte Auflagen vom Ordnungsamt [DTL] und den Cops bestimmt. Diese sollte die anmeldende Person kennen. Auflagen für Demos sind meistens die gleichen, sollten aber immer nochmal gecheckt werden und Order\*innen über diese informiert werden. Order\*innen sollen der anmeldenden Person helfen, Ordnung auf der Veranstaltung zu wahren. Sie müssen volljährig sein, einen Ausweis mitführen und durch weiße Armbinden mit dem Wort „Ordner“ drauf gekennzeichnet sein. Sonnst haben sie keine Pflichten, können aber Teilnehmer\*innen der Versammlung verweisen. Dies unterscheided sich von Bundesland zu Bundesland etwas, den [Wikipediaartikel zum Versammlungsgesetz](<https://de.wikipedia.org/wiki/Versammlungsgesetz_(Deutschland)>) zu lesen ist vernünftig.