Hier erfährst du:
Du findest Argumente für einen gründlichen und sicheren Umgang mit deinen Geräten und Daten. Wir setzen uns damit auseinander, warum ein unverschlüsseltes Gerät eine Gefahr darstellt, welche Sicherheit eine Verschlüsselung bietet und auch warum gelöschte Informationen trotzdem nicht weg sind.
Wie Verschlüsselung prinzipiell funktionierst, welche verschiedenen Verschlüsselungsarten es gibt und wie sie sich historisch entwickelt hat, findest du in unserem Grundlagentext zu Verschlüsselungstechnologie.
Mit der Aussage mensch habe einen verschlüsselten Computer ist meist gemeint, dass der Speicher auf dem das Betriebsystem eines Rechners liegt, verschlüsselt ist. Bei einer Standardinstallation werden bei den meisten Betriebssystemen die Daten unverschlüsselt auf die Festplatte geschrieben. Das User:innen-Passwort, das du auf deinem Computer eingibst, ist oft nicht viel mehr als eine Sperre des Bildschirms und soll nur verhindern, dass wer anderer schnell auf deine Daten zugreifen kann. Dieses User:innenpasswort ist aber kein wirkliches Hinderniss, um fähige Leute davon abzuhalten zu deinen Daten zu kommen.
Wir sagen „Computer verschlüsseln“, weil das oft so genannt wird. Korrekt wäre, dass wir es Speicher verschlüsseln nennen, weil ein Computer eine oder mehrere Festplatten hat (oder auch andere Speicherformen) und diese Festplatten sind mit verschiedenen Unterteilungen (Partitionen) versehen. Zur Veranschaulichung kannst du dir die Festplatte, als einen Schrank vorstellen und die Partitionen als unterschiedliche Schubladen in diesem Schrank. Wichtig ist, dass alle Schubladen gut geschützt sind. Mehr dazu dann in den einzelnen Anleitungen.
Wie Verschlüsselung grundsätzlich funktioniert, kannst du in unseren Überblicksartikeln nachlesen: Der Text "Verschlüsselung" gibt dir einen allgemeinen Überblick wie das Verschlüsselungsverfahren funktioniert und welche verschiedenen Verschlüsselungsarten bei Kommunikation und Speicher zum Einsatz kommen.
Bei einer Standardinstallation werden bei den meisten Betriebssystemen die Daten unverschlüsselt auf die Festplatte geschrieben. Wenn die Bullen bei euch auftauchen und euren Computer mitnehmen, können sie zum Beispiel die Festplatte ausbauen und in einen anderen Computer einbauen und sich alle Daten ansehen, die auf dem Computer abgespeichert sind. Und das sind einerseits alle Dokumente die ihr abgespeichert habt (Flyer, Logos, Texte, Fotos …) und andererseits auch Protokolle von Chatsitzungen, der Verlauf eures Browsers (also wann ihr welche Internetseiten angesurft habt) oder vielleicht auch alle eure Emails. Heutzutage werden bei der Arbeit im Netz so viele Daten auf eurem Computer zwischengespeichert, dass kein Mensch darüber einen Überblick haben kann. Das heißt, wir sehen uns nicht einfach nur Inhalte auf Webseiten an, sondern Teile der Daten auf Webseiten finden auch den Weg auf unsere Festplatte.
Die Verschlüsselung macht die Daten nur mit dem passenden Schlüssel lesbar. Ein User:innenpasswort heißt nicht, dass das Gerät verschlüsselt ist und stellt eine geringe Hürde beim Zugriff auf die Daten dar.
Bei Aktivist:innen, die so unvorsichtig sind und Passwörter unverschlüsselt abspeichern, kann die Beschlagnahmung von Computern natürlich noch weitreichendere Folgen haben.
Wenn ich ein Protokoll zum Beispiel als PDF heruntergeladen und angesehen habe, wird es auf der Festplatte abgelegt. Sogar wenn ich es nach dem Lesen lösche, verbleibt es auf der Platte: Wenn ihr eine Datei in den, auf den meisten Systemen vorhandenen, Papierkorb schiebt, ist sie nicht gelöscht sondern nur verschoben. Wenn ihr eine Datei wirklich löscht, dann ist die Datei auch nicht verloren, sondern es wird nur in einer Tabelle auf dem Dateisystem der Ort wo sich die Daten befinden, als leer markiert. Es gibt genug Programme mit denen diese Dateien wieder hergestellt werden können. Es gibt natürlich die Möglichkeit, den Speicherbereich, wo die ursprüngliche Datei lag mit anderen Daten zu überschreiben. Jedoch wird dabei nur der Teil der Festplatte überschrieben, wo die Datei abgespeichert war- viele Programme speichern temporäre Sicherheitskopien der bearbeiteten Daten irgendwo anders ab, auch wenn wir etwa Text- oder Worddateien öffnen, wird stets eine solche temporäre Datei angelegt. Hier findest du unsere Tipps wie du Dateien sicher löschen kannst.