Hier findest du:

• Anleitungen wie du Metadaten löschen kannst.
• Übersicht was für Metadaten gespeichert werden und warum.
• Programmempfehlungen

Mit dem Begriff „Metadaten“ werden strukturierte Daten beschrieben, die Informationen über Merkmale und Eigenschaften anderer Daten enthalten, beispielsweise eines Fotos. Kurz gesagt, Metadaten sind Daten über Daten. Nicht alle dieser Daten sind schlecht, sondern sie sind oft auch schlicht notwendig, damit alles so funktioniert wie es soll. Sie verraten aber oft viel über uns und nicht alles davon ist auch notwendig.

Wenn ihr digital kommuniziert, können die dabei anfallenden Metadaten zB den Betreff einer E-Mail, die Länge einer Konversation, den dazugehörigen Standort sowie die kontaktierte Person verraten. In vielen Ländern ist der Zugriff von Repressionsbehörden auf Metadaten (zB: Wann und zwischen wem fand ein Telefonat statt?) leichter möglich als der Zugang zu direkten Kommunikationsinhalten (wie zB dem Inhalt eines Telefongespräches). Metadaten sind jedoch oft bereits ausreichend dafür, Auskunft über intime Details deines Leben zu geben. Projekte wie Tor versuchen die Menge der Metadaten, die bei digitaler Kommunikation anfallen, zu reduzieren. Dennoch lassen sich Metadaten kaum einschränken, da sie unter anderem auch dafür benötigt werden, eine Nachricht entsprechend ankommen zu lassen.

Wenn ihr Dateien im Internet veröffentlicht, seien es Fotos, Videos, Textdokumente, etc. besteht die Gefahr, mehr von euch preiszugeben als euch lieb ist. Wenn ihr mit eurem Handy ein Foto macht, dann wird nicht nur das Foto als Fotodatei gespeichert, zusätzlich wird auch vermerkt, welches Gerät das Foto gemacht hat, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit das Foto gemacht wurde und an welchem Standort man sich dabei befunden hat.

Diese zusätzlichen Daten sollten entfernt werden, bevor ein Bild veröffentlicht oder weitergegeben wird.

o Metadaten in Fotos
Werden zB Gesichter in einem Foto verpixelt, können sie über die Metadaten eventuell trotzdem erkennbar sein, weil ein kleines Vorschaubild als Metadaten enthalten ist und dieses Vorschaubild („thumbnail“) eben nicht verpixelt ist.

Metadaten in Fotos werden zB in dem Format Exif (Exchangeable Image File) oder IIM (Information Interchange Model) abgespeichert. Um zu sehen, welche Metadaten in euren Fotos vorhanden sind, könnt ihr Fotoverwaltungsprogramme oder die Webseite exif.regex.info, mit der ihr auch Metadaten von Fotos im Web ansehen könnt, verwenden.

Dasselbe gilt auch für Videos oder Textdokumente. Auch hier geben Metadaten Auskunft darüber wo, wann und auf welchem Gerät diese erstellt wurden.

Diese Informationen sind durchaus hilfreich für die persönliche Nutzung meiner Daten. Wenn ihr aber Dateien im Internet veröffentlichen möchtet, ist es wichtig, diese zuvor von Metadaten zu bereinigen.

o Metadaten in Dokumenten
Auch PDF Dateien können Metadaten enthalten. So speichert zB OpenOffice bei der Erstellung eines PDFs Metadaten ab, dass das PDF mit OpenOffice erstellt wurde und wie euer Benutzer:innenname lautet. Textverarbeitungsprogramme, wie Microsoft Word, haben immer wieder Aufmerksamkeit erregt, da die ganze Erstellungsgeschichte des Dokuments mitabgespeichert wurde. So war es sogar möglich, gelöschte Passagen aus Dokumenten wieder erscheinen zu lassen. Also macht euch schlau, bevor ihr Dateien ins Netz stellt und durch unvorsichtigen Umgang euch und andere gefährdet!

Scrambled Exif ist eine Open-Source-App zur Bereinigung von Bilddateien. Du kannst dir die App im F-Droid oder im Google Play Store runterladen. Nach der Installation musst du die App ein einziges Mal öffnen und ihr die Berechtigung geben auf deinen Speicher zuzugreifen, um sie einzurichten. Anschließend kannst du jedesmal, wenn du ein Bild teilen möchtest, es über Scrambled Exif teilen. Es wird die Datei bereinigen und dich fragen, an welche App die bereinigte Datei nun weiter geteilt werden soll.

mat2 unterstützt die Bereinigung von vielen Dateiformaten, wie Fotos oder Dokumente.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Programm zu verwenden.

o Metadata Cleaner
In vielen Linux-Varianten kannst du über die Softwareverwaltung MetadataCleaner herunterladen und installieren. Wer sich ein wenig mit Installation von Programmen unter Linux auskennt, kann das Programm auch direkt herunterladen: Metadata-Cleaner by Gitlab.

o mat2 per Rechtsklick
Statt als selbstständiges Programm kann mat2 als Erweiterung für den Dateibrowser installiert werden. Nach der Installation kannst du in deinem Dateimanager eine Datei von Metadaten bereinigen. Das geht leider nicht bei allen Dateimanagern, aber für die weit verbreiteten Dateimanager Nautilus und Dolphin funktioniert es.

• Installation:
  

⇒ Öffne in Linux das Programm Terminal
⇒ Gib folgenden Befehl ein: sudo apt-get install mat2 →Enter
⇒ Dein Admin/sudo-Passwort eingeben und mat2 wird installiert
⇒ Starte nach der Installation deinen Rechner neu.

• Bereinigen:
  

⇒ Mit Rechtsklick→remove metadata bekommst du im selben Ordner die von Metadaten gesäuberte Datei mit der Anmerkung cleaned im Dateinamen.

o mat2 per Befehlszeile im Terminal
mat2 funktioniert auch gut über die Befehlszeile deiner Linux-Variante:

• Installation:
  

⇒ Öffne in Linux das Programm Terminal
⇒ Gib folgenden Befehl ein: sudo apt-get install mat2 → Enter
⇒ Dein Admin/sudo-Passwort eingeben und mat2 wird installiert

• Bereinigen:
  

⇒ Klicke im Dateimanager im Ordner in dem die Datei liegt die du bereinigen möchtest mit der rechten Maustaste ins „leere“. Wähle In Terminal öffnen aus.
⇒ Gib folgenden Befehl ein: mat2 <Dateiname> → Enter
⇒ Im selben Ordner bekommst du die von Metadaten gesäuberte Datei mit der Anmerkung cleaned im Dateinamen.

Exif Cleaner ist eine ähnliche Anwendung, die zwar weniger Dateiformate bereinigen kann, aber dafür auch für Mac und Windows erhältlich ist.

Anleitung zum Anonymisieren von Dateien vom Technik-Kollektiv Systemli.

Why metadata matters Short text about Metadata by Surveillace Self-Defence.

Media Metadata Good text about managing media metadata with Tails by the Freedom of the Press Foundation.